Das Opernhaus Dortmund liegt an einer sehr stark frequentierten Kreuzung mitten in der Dortmunder Innenstadt. Die Herausforderung wird sein, die Baustelle so zu planen, dass wir weder den Verkehr großflächig beeinträchtigen noch den Besucherstrom zu unseren Häusern.
Die Baumaßnahme kann nur unter Berücksichtigung der verschiedenen Lastannahmen erfolgen (Baustelleneinrichtung sowie Gerüstaufstellung erfolgen zum Großteil auf dem Dach des Eingangsbereichs) und muss dabei sehr sensibel betrachtet werden, näheres wird in der Machbarkeitsstudie auf Seite 46 erläutert.
Eine weitere Besonderheit liegt darin, dass für die Maßnahme nur spezielle Zeitfenster zu Verfügung stehen, die sehr knapp geplant sind und keine Puffer aufweisen.
Die gesamte Maßnahme soll in zwei Bauabschnitten erfolgen, so dass wir sowohl im Jahr 2026 als auch im Jahr 2027 eine Einrichtung der Baustelle haben werden. Die genaue Beschreibung der Bauabschnitte ist ebenfalls in der Machbarkeitsstudie beschrieben.
Die beiden Bauabschnitte sollen jeweils in der spielfreien Zeit 2026 und 2027 ausgeführt werden. Das sind jeweils 6 Wochen (analog zu den Sommerferien NRW), zusätzlich noch je zwei Wochen vor und nach dieser Zeit.
Eine besondere Herausforderung stellt die teilweise Ausführung im laufenden Betrieb dar.
Die abschnittsweisen Ausführungsphasen von Teilen der Bauarbeiten sind so einzuplanen, dass der Proben- und Vorstellungsbetrieb des Opernhauses und des Schauspiels gewährleistet ist (Ausführung in der spielfreien Zeit 2026 und 2027, uneingeschränkt, während des Proben- und Vorstellungsbetriebs sind lärmintensive Arbeiten zwischen 10 bis 14 Uhr sowie ab 17:30 Uhr nur nach Rücksprache mit dem Theater Dortmund im Ausnahmefall möglich). Lärmintensive Arbeiten sollen daher ausschließlich in der spielfreien Zeit analog zu den Sommerferien NRW erfolgen, davor und danach Arbeiten, die geräusch- und staubarm ausführbar sind. Die Baustelleneinrichtung inkl. der Staubwände muss ebenfalls sorgfältig geplant werden, um den laufenden Betrieb und die Besucher möglichst wenig einzuschränken. Eine gestalterisch ansprechende Lösung der Baustellen-Gestaltung wird gewünscht, da das Opernhaus eine hohe repräsentative Wirkung in der Stadt hat.
Für die Baustelle sind in der Machbarkeitsstudie dringend benötigte Arbeitsgeräte aufgeführt sowie mögliche Stellplätze, diese sind zu prüfen und so zu verorten, dass diese im laufenden Betrieb nicht störend wirken und effektiv auf der Baustelle genutzt werden können.
Außerdem sind bei der Baustelleneinrichtung so wie Absperrung der einzelnen Bereiche alle Eingänge der Oper so wie Notausgänge freizuhalten. Hierzu wird im Laufe des Projekts erwartet, die nötigen Abstimmungen mit allen Fachplanen und Ämtern vorzunehmen. Der Auftraggeber sieht den Baulogistiker als eine Person in einer verantwortungsvollen Position, die für die Organisation der Logistik auf der Baustelle zuständig ist - also keine beratende Rolle. Seine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass der Verkehr, die Warenlieferungen und die Personenströme auf der Baustelle reibungslos und ordentlich ablaufen. Hierzu hat der Baulogistiker die Pflicht sich mit den für ihn benannten Ansprechpersonen innerhalb des Hauses auszutauschen und abzustimmen.
Unterstützt wird er dabei vom Auftraggeber, um sicherzustellen, dass die aufgestellten Baustellenregeln eingehalten werden.
Da ebenfalls die Betonsanierung der Bögen des Kuppeldachs ansteht (als eigenständiges Projekt) und hierfür ebenfalls die Aufstellung eines Gerüsts zur Ausführung der Arbeiten benötigt wird, wird die Untersuchung einer evtl. Mitnutzung des Fassadengerüstes für die Sanierung der Betonbögen des Dachs erforderlich.
Die Maßnahme ist genehmigungsfrei, eine schriftliche Bestätigung der Stadt Dortmund liegt vor. Werden öffentliche Flächen für die Sanierungsmaßnahme in Anspruch genommen, so ist dies mit dem Tiefbauamt oder anderen verantwortlichen Ämtern und Personen zu klären.
Wichtig ist dem Auftraggeber, dass der Baulogistiker unabhängig arbeitet und keine Interessenkonflikte mit Baustellendienstleistern oder Lieferanten hat. So kann er die Interessen des Auftraggebers auf der Baustelle bestmöglich vertreten.
In der Planungsphase erhält der Baulogistiker Unterstützung von dem Fassadenplaner. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass alle nötigen Daten für das Logistikkonzept gesammelt werden.
Ein Kurzkonzept, wie mit den verschiedenen oben genannten Parametern die Umsetzung der Baumaßnahme zu realisieren ist, soll bereits im offenen Verfahren dargestellt werden.