Das UNESCO-Welterbe Zollverein in Essen ist Wahrzeichen des Ruhrgebiets, Monument der Industriekultur und Symbol für den Wandel der einst größten Steinkohlenzeche der Welt zu einem attraktiven Standort für Kultur und Freizeit, Bildung und Wirtschaft. Zollverein steht heute für eine identitätsstiftende Erinnerungskultur des Ruhrgebiets und gleichzeitig für zukunftsweisende Standortentwicklung. Rund 100 Hektar umfasst das Gelände des UNESCO-Welterbes Zollverein. Seit der Stilllegung der Zeche im Jahr 1986 und der Kokerei im Jahr 1993 wurden die Gebäude und Anlagen sukzessive saniert und für neue Nutzungen hergerichtet. Genutzt werden die Gebäude als Museum, Ausstellungs-, Veranstaltungshallen, Depots, Büros und Ateliers. Die einzelnen Gebäude müssen dabei ganz unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Eines davon ist die sog. "Gasbodenfackel".
Die zwischen den Jahren 1957 und 1959 errichtete, im äußersten südlichen Bereich der Kokerei gelegene Gasbodenfackel diente der gezielten Verbrennung von überschüssigem Reingas das bei Störungen der Ferngasabnahme oder des Betriebs der Kokerei anfiel. Zentrales Bauwerksteil ist der etwa 17,50 Meter hohe Kamin mit einem Durchmesser von 17,20 Metern, bestehend aus einem mit Winkeleisen ausgesteiften Blechmantel, welcher mit einer 10 Zentimeter dicken, feuerfesten Schicht aus Schamottebeton ausgekleidet ist, und den 16 etwa vier Meter hohen, den Zylinder tragenden Stützen, die auf Betonsockeln auf einer umlaufenden Fundamentplatten-Aufkantung befestigt sind. Die Stützen werden durch Blech-Hitzeschilde vor der bei der Verbrennung entstehenden Hitze geschützt. Die Hitzeschilde bestehen teilweise aus Sandwich-Elementen aus einem Mineralfaser-Kern und Deckschichten aus verzinktem Stahlblech und teilweise aus einfachem Stahlblech auf einer Unterkonstruktion. Südöstlich dem Fackelkamin vorgelagert befindet sich der Kessel des Tauchtopfes (Wasservorlage), bestehend aus einem Stahlzylinder mit einer Höhe von ca. 5,20 Metern und einem Durchmesser von ca. 5,80 Metern. Die Anlage stoppte in Notfällen die Gaszufuhr zur Fackel. Die Stahl-Plattform oben, die durch eine Leiter mit Rückenschutz erreichbar ist, wird durch ein umlaufendes Geländer gesichert. Der Tauchtopf steht auf einem zylindrischen Betonfundament mit einer Höhe von ca. 0,5 Metern über Gelände. Nördlich davon gab es in einer früheren Betriebsphase der Anlage einen weiteren baugleichen Tauchtopf. Dieser wurde im Zuge des Umbaus der Gasbodenfackel im Jahr 1974 entfernt, so dass heute von ihm nur noch das Betonfundament erhalten ist.
Die Stiftung Zollverein beabsichtigt die Beauftragung einer interdisziplinären Arbeits-gemeinschaft für die Objektplanung gemäß § 43 HOAI (Leistungsbild Ingenieurbauwerke) sowie für die Tragwerksplanung gemäß § 51 HOAI (Leistungsbild Tragwerksplanung) für die Sanierung der Gasbodenfackel auf dem Gelände der ehemaligen Kokerei Zollverein in Essen.
Gefordert werden Leistungen nach dem Leistungsbild für die Objektplanung Ingenieurbauwerke gem. Anlage 12 zu § 43 HOAI und Leistungen für die Tragwerksplanung nach dem Leistungsbild gem. Anlage 14 zu § 51 HOAI.
Der Leistungsumfang umfasst alle erforderlichen Grundleistungen und erforderlichen Besonderen Leistungen der Leistungsphasen 2 bis 9. Sollte in der Angebotsphase erkennbar werden, dass nicht alle Grundleistungen erforderlich sind, ist eine Reduzierung des Leistungsumfangs nach der Siemon Tabelle HOAI verhandelbar. Die Leistungsphase 1 wurde im Rahmen einer Machbarkeitsstudie bereits erstellt, ist jedoch zu prüfen aufgrund des Jahres der Erstellung (2020).
Mit der Arbeitsgemeinschaft wird ein Stufenvertrag vereinbart. Die erste Stufe sieht eine Beauftragung der Leistungsphasen 2-4 vor. In einer zweiten Stufe werden weiterhin die Leistungsphasen 5-9 beauftragt.
Erstellung eines Instandsetzungskonzeptes und Durchführung der Sanierungsmaßnahmen für eine wirksame und dauerhafte technische Instandsetzung unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten bei umfassender Wahrung der Originalsubstanz des Baudenkmals. Es erfolgt eine vollständige Instandsetzung des Bauwerks. Die Anlage bleibt ohne Funktion.Eine ausführliche Beschreibung der Maßnahme kann den Vergabeunterlagen entnommen werden.
Alle Rückfragen und Terminanfragen dürfen nur über die Vergabeplattform übermittelt werden.
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Zwingende bzw. fakultative Ausschlussgründe nach §§ 123-126 GWB
Eigenerklärung, dass der Bewerber eine Betriebshaftpflichtversicherung mit Mindestdeckungssummen in Höhe von 2 Mio. EUR für Personenschäden sowie für Sachschäden, Vermögensschäden oder sonstige Schäden hat bzw. im Auftragsfall unverzüglich abschließen wird. Die angegebenen Deckungssummen dürfen nicht unterschritten werden.
Erklärung über Umsatz des Objektplaners sowie des Tragwerksplaners in den letzten drei abgelaufenen Geschäftsjahren für vergleichbare Leistungen. Als vergleichbare Leistungen gelten für die Objektplanung erbrachte Leistungen gemäß § 34 (1) HOAI für Gebäude und gemäß § 43 (1) HOAI für Ingenieurbauwerke und für die Tragwerksplanung erbrachte Leistungen gemäß § 51 (1) HOAI (Leistungsbild Tragwerksplanung). Voraussetzung für die Vergleichbarkeit der Leistung ist zudem die Bearbeitung mindestens der Leistungsphasen 3 bis 8.Der geforderte durchschnittliche Mindestumsatz für vergleichbare Leistungen in den letzten drei Geschäftsjahren beträgt 100.000 EUR.
- Eigenerklärung zum Nichtvorliegen von Ausschlussgründen nach §§ 123, 124 GWB.
- Aktueller Nachweis der Eintragung in das Berufs- oder Handelsregister nach Maßgabe der Rechtsvorschriften des Landes, in dem das Unternehmen ansässig ist (in nicht beglaubi
Zugelassen ist, wer nach den Architektengesetzen oder Ingenieurgesetzen der Länder berechtigt ist, die Berufsbezeichnung Architekt oder Beratender Ingenieur/ Ingenieur zu tragen oder nach den EG-Richtlinien, insbesondere der Richtlinien für die gegenseitige Anerkennung der Diplome berechtigt ist, in der Bundesrepublik Deutschland als Architekt oder als Beratender Ingenieur/ Ingenieur tätig zu werden.
Die verantwortlichen Architekten / Ingenieure müssen über eine angemessene Berufspraxis - in der Regel mindestens fünf Jahre - verfügen.
Das in der jeweiligen Fachdisziplin eingesetzte Personal muss zwingend während der gesamten Projektlaufzeit über alle zum Werkerfolg benötigten fachlichen Qualifikationen zur Tätigkeitsausübung in gültiger Form verfügen. Soweit dies nach öffentlich-rechtlichen Vorschriften erforderlich ist, sind entsprechende Qualifikationen für das Bundesland NRW nachzuweisen.
ReferenzenEigenerklärungen zu Referenzen der einzelnen Personen in den Rollen - (1) Projektleiter Objektplanung - (2) stellvertretender Projektleiter Objektplanung;- (3) Bauleiter Objektplanung- (4) ein Projektleiter Tragwerksplanung - (5) ein Bauleiter der Tragwerksplanung
Die Referenzen müssen folgende Kriterien erfüllen. Die Baumaßnahme wurde in den letzten zurückliegenden acht Jahren beendet. Es wurden mindestens die Leistungsphasen 5 bis 8 selbst ausgeführt. Die Summe der 300er-Kosten gemäß DIN 276 muss je Referenzprojekt mindestens 750.000 Euro (netto) betragen haben.
Die jeweiligen Personen müssen mit Ihren Referenzen folgende Erfahrungen und oben genannte Anforderungen nachweisen. Können diese Erfahrungen nicht nachgewiesen werden, kann der Teilnahmeantrag nicht gewertet werden.
Für jede der o.g. genannten Personen (1-5) muss mindestens eine Referenz vorgelegt werden: - Erfahrung im Bauen im Bereich der Denkmalpflege insbesondere in der Industriedenkmalpflege; - Erfahrung mit der Sanierung von Stahlbau- oder Stahlfachwerkkonstruktionen; - Erfahrung mit der Sanierung von Stahlbeton; - Erfahrung mit der Sanierung von Mauerwerk;